Amazon FBA – Wie man sich mit White Labeling ein hübsches Nebeneinkommen verdient

Junge Unternehmer und Entrepreneure verkaufen über Amazon FBA ihre Waren und Produkte und gehen so in die eigene Selbstständigkeit. Inzwischen kann man quasi ohne die Ware in der Hand zu haben von zuhause aus über das Internet verkaufen. (Bild von NakoPhotography)

Fast jeder hat schon einmal auf Amazon gekauft aber hast du auch schon von Amazon FBA gehört? Der Service war das Sprungbrett für den Online Giganten, bietet aber auch für Verkäufer und die die es werden wollen mannigfaltige Möglichkeiten.

 

Niemand kennt die Optionen, die einem Amazon zur Verfügung stellt. Die meisten haben schon etwas über Amazon Fresh gehört und man beschäftigt sich natürlich jetzt auch mit den AWS, den Amazon Web Services. Amazon FBA gibt es schon seit vielen Jahren.

 

Dieser Service bietet Unternehmen die Möglichkeit ihre Produkte über Amazon zu verkaufen. Natürlich gegen entsprechende finanzielle Gegenleistung versteht sich. Findige Gründer haben das allerdings auch für sich entdeckt.

 

Mit Zahnbürsten die Welt erobern

 

Über Amazon FBA lassen sich interessante Produkte mit guten Strategien verkaufen

Mit der eigenen Nische zum Erfolg!
(Bild: Hans / Pixabay)

 

Nischenprodukte sind das Zauberwort. Als ich vor einem Jahr das erste Mal von Amazon FBA gehört habe, gab es da einen jungen lustigen Typen, der erzählt hat wie er Zahnbürsten über Amazon verkauft. Klar logisch, es war absurd aber auch irgendwie vorstellbar, dass Menschen übers Internet selbst ihre Zahnbürsten kaufen. Die großen Firmen jedoch waren nur sperrig im Online Geschäft vertreten und so konnte der findige Online Unternehmer viele Kunden für sich abgreifen.

 

Die Geschäftsidee war denkbar simpel. Der Kerl hatte über das Internet Kontakt zu einer chinesischen Firma aufgenommen, die auch für andere Marken Zahnbürsten produzierte. Mit seinem eigenen Label (Logo und Brand Design) versehen schickte der asiatische Hersteller die Zahnbürsten an Amazon und die übernehmen mit Amazon FBA die Logistik. Keine Lagergebühren, keine riesigen Investitionssummen für den jungen Gründer. Aufgabe war und ist alleinig die Organisation und Optimierung der einzelnen Prozesse.

 

Wichtig für den Erfolg war eben, dass er auf eine bestehende Nachfrage ein Angebot abbilden konnte. Denn weder mit Preis noch mit Differenzierung ist es einfach für Neueinsteiger im Markt sich zu behaupten, aber eine simple Idee wie das Verkaufen von Zahnbürsten über Amazon konnte erfolgreich sein.

Viele verrückte Beispiele haben sich eingereiht. Andere verkaufen Knoblauchpressen oder Poolpumpen. Meistens günstig eingekauft im asiatischen Raum, wo billig produziert und umgelabelt wird, dann an die Lager von Amazon und mit der richtigen Brand und dem passenden Marketing am Markt behauptet.

 

Goldgräberstimmung

 

Viele Erfolge aber auch Misserfolge ranken sich um das Thema. Ich denke viele schreiben darüber, sprechen darüber, aber gehen nie den letzten Schritt. Auch ich selber kenne (leider) persönlich noch niemanden, der wirklich aktiv das Geschäftsmodell umgesetzt hat. Umso spannender finde ich das Thema. Denn was sich hier zeigt ist Folgendes: Was die Großen können kannst du heute eigentlich auch selbst von zuhause aus über den PC.

 

Die Öffnung des Amazon Marktplatzes für externe Händler

 

Als externer Verkäufer kann man die Plattform Amazon nutzen um viel Geld zu verdienen

Externe Händler auf Amazon haben die Plattform sehr erfolgreich gemacht.
(Bild: Unsplash)

 

Historisch betrachtet startete Amazon als kleiner Bücherladen im Internet. Inzwischen beginnen knapp 40% der deutschen Verbraucher ihre Produktsuche bei Amazon, tendenziell steigend.

Die damit verbundenen Chancen aber auch Risiken sind immens. Die Chancen an dem Erfolg von Amazon teilzuhaben sind wirklich groß, wenn man sich aktiv beteiligt und seine eigenen Produkte „kreiert“.

 

Angst vor zu viel Abhängigkeit

 

Mich beschäftigt allerdings auch die Sorge, so sehr in der Abhängigkeit zu stehen von so einem riesigen Monster.

Ich habe es selbst erlebt. Ich habe früher Bücher verkauft über Amazon. Da ich schon früh dabei war, war das lange Zeit ein sehr gutes Geschäft. Allerdings stiegen die Provisionen die Amazon für sich einstrich irgendwann so hoch, dass es sich für mich nicht mehr wirklich rentierte.

 

Und auch auf Amazon FBA bezogen ist diese Sorge berechtigt. Gerade heute lese ich wieder: „Amazon erhöht die Preise seines Fulfillment-by-Amazon-Programms (FBA) in Europa.“, so eine meiner Lieblings Zeitschriften, die Internet World.

 

Was Amazon so groß gemacht hat

 

Für Amazon selbst ist die Tatsache, dass du, ich und andere Unternehmer weltweit Produkte auf ihrer Seite verkaufen natürlich das Beste was Ihnen hätte passieren können. Ein damals schier verrückter Schritt, den viele nicht nachvollziehen konnten, bot man ja quasi der Konkurrenz eine eigene Werbefläche. Doch Amazon dominiert seitdem den Markt, weil das Unternehmen eine Plattform wurde. Als Platzhirsch gewinnen sie durch das unvorstellbar große Sortiment und die günstigen Preise, vor allem aber auch durch die Gebühren und Provisionen der externen Verkäufer. Damit streichen sie sogar mehr ein, als mit dem Verkauf der eigenen Produkte.

 

Wie du davon profitierst

 

Wer hier verkauft profitiert wiederum von der großen Bekanntheit und dem vorhandenen Kundenstamm Amazons. Auch das große Vertrauen, das Amazon entgegengebracht wird und die einfache Bedienung der Plattform spielen eine nicht unwesentliche Rolle.

Selbst wenn du erst gestern gestartet hast, erreichst du über Amazon heute schon Millionen von Kunden. Dazu brauchst du keine anfänglichen Geldregen für Online Auftritt, ERP, Logistik, Marketing, SEO und Werbung. Das ist der große Vorteil.

 

Kritik an der schönen neuen Welt

 

Allein die externen Amazon-Verkäufer konnten über den Marktplatz letztes Jahr mehr als eine Milliarde Artikel verkaufen. Doch die Grenzen der Wachstumsfähigkeit von Amazon sind noch lange nicht erreicht. Es geht steil nach oben, jedes Jahr aufs Neue.

 

So ist es kaum verwunderlich, dass inzwischen nicht mehr nur, dass Unternehmen Amazon selbst, sondern auch die Verkäufer auf dieser Plattform in einem schlechten Licht dargestellt werden.

„Ausbeuten statt erfinden“ titelte Jungle World. Sie schrieben: „Entrepreneure gelten als kreative Einzelgänger mit großen Visionen. Dabei ist ihre Leistung auf dem Gebiet des technologischen Fortschritts gering. Der mythologischen Überhöhung tut dies aber keinen Abbruch.“

In ihrem Artikel ziehen sie über junge Unternehmer her, die sich über Amazon selbstständig gemacht haben. Ein Freund, der sich eher am linken Rand der Politik bewegt, machte mich darauf aufmerksam. Klar ist, dass viele der bei Amazon verkauften Produkte keine Weltneuheiten darstellen. Es sind herkömmliche Produkte in neuem Design mit einer anderen Marke draufgedruckt.

 

Skandal: Das Rad nicht neu erfunden

 

Das Ganze nennt sich White Labeling. Canon, Apple, HP und Co. haben es vorgemacht. Kaufe ein bestehendes Produkt, drucke deinen Namen oder ein hübsches Logo drauf und die Leute akzeptieren eine immense Preissteigerung. Das funktioniert so schon immer. Doch ist das Betrug am Kunden?

Große Firmen machen es nicht anders. Und die Frage die sich mir im Wesentlichen stellt ist doch, wie gut ist das Produkt, wie waren die Arbeitsbedingungen, wie groß die Umweltverschmutzung? Im Allgemeinen würde ich nicht behaupten, dass Produkte aus dem asiatischen Raum schlechter sind als deutsche. Und auch was Arbeitsbedingungen angeht (zumindest was ich gesehen habe) verleiten uns die Klischees doch extrem.

 

Scheiß mal auf Schublade

 

Ich plädiere für eine Betrachtung der Geschäftskonzepte im Einzelnen und halte es schlichtweg für unfair einfach mal alle Gründer in Deutschland die Amazon FBA machen zu verunglimpflichen. Wir haben immer weniger Gründungen in Deutschland. Die Zahlen sind erschreckend. Wir haben, wenn ich das so sagen darf, ein ungesundes Ungleichgewicht in unserer Marktwirtschaft. Große Monopolisten und Angebots-Oligopole definieren unsere Wirtschaft, bestimmen Preise und Produktlinien. Für welche Tochterfirma man sich jetzt letztendlich entscheidet ist unwesentlich, vielleicht sind die Farben und das Zielgruppen Marketing anders, aber der Hersteller ist derselbe. Mir gefällt das nicht und ich finde es toll, wenn sich junge Menschen in Deutschland trauen, selbst etwas auf die Beine zu stellen.

In einer Welt, in der Menschen nur noch dann gründen, wenn ihnen aufgrund von Arbeitslosigkeit keine andere Wahl mehr bleibt, interessanter Artikel auf Finanzmarktwelt.de, ist es umso wichtiger diese Gründer zu haben.

Was man nicht bedenkt ist, dass es, auch wenn sie keine eigene Produktionsstätte hochziehen, gar nicht so einfach ist solche Produkte auf den Markt zu bringen. Es bedeutet harte Arbeit und viel Durchhaltevermögen.

 

Also meine Hochachtung haben sie. Jeder einzelne Gründer. Und Leute die etwas angehen, die sich etwas trauen sind tolle Menschen. Bewundernswert. Leute die sich darüber das Maul zerreißen sind nun ja, die gibt es halt auch.

 

Wenn du selbst auf Amazon verkaufen willst

 

Wenn du heute auf Amazon verkaufen willst brauchst du eine Strategie, Durchhaltevermögen, Startkapital und ein bisschen Glück

Eigentlich war es noch nie so einfach wie heute in den Handel einzusteigen.
(Bild: FirmBee / Pixabay)

 

Eigentlich hört es sich ganz einfach an. Als erstes musst du ein Produkt finden, das es so oder so ähnlich auf Amazon noch nicht gibt. Ein schlauer Unternehmer hat einmal gesagt: „Am Markt hast du immer nur 3 Möglichkeiten. Entweder du bist der Günstigste, oder du bist der Beste oder du bist eben der Erste.“

Auf Letzteres beziehen sich die meisten Verkäufer bei Amazon und suchen nach Nischenprodukten, die so in der Form noch nicht so gut zu haben sind.

 

Anschließend suchen sie einen Lieferanten. Das geht meistens relativ unkompliziert über Alibaba.com oder auch über Fachmessen. Der produziert das eigens entwickelte Design und nach ein paar zugesandten Samples entscheidet man sich für einen Hersteller.

Man stellt das Produkt bei Amazon ein und bringt es somit auf den Markt. Um wahrgenommen zu werden wird Werbung auf Amazon geschaltet, der Preis wird optimiert und vor allem werden fleißig Bewertungen gesammelt. Danach läuft im Besten Falle alles von selbst und man kümmert sich nur noch um das nachbestellen und Retouren.

 

Fazit

 

Es wird mit Sicherheit nicht ganz so einfach sein, wie hier dargestellt. Doch die Lernkurve und die Möglichkeiten, die uns dieses Zeitalter liefert sind immens und es ist eine tolle Sache, diese Möglichkeiten auch auszuschöpfen!

 

Hier werden weitere Artikel zum Thema folgen, vielleicht eine kleine Anleitung und vielleicht will ja auch mal jemand aus eigener Erfahrung berichten 😊

 

Bis dahin könnt ihr euch sinnvolle Informationen aus dem Internet ziehen. Es gibt da viele tolle Quellen zum Thema, zum Beispiel spannende YouTube Videos und Playlists.

 

In einer anschaulichen Serie erklärt Gil von Private Label Journey den Einstieg ins FBA Geschäft:

https://www.youtube.com/watch?v=LN9T9HdOYas&list=PL82oQt4yFaFCHGJHD5HTtqhVuyubaSxBd

 

Lukas Mankow hat interessante Sammlung an Interviews etc:

https://www.youtube.com/channel/UCEye0eNeanfbRMuyxCRJ7tA

 

Und auch der Unternehmerkanal hat ein Video dazu gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=Pc7XBfius4g

 

 

Ich wünsche euch einen sau schönen Tag! 😃

 

Euer Luis

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