Fit für Voice Search – so wirst du über die Sprachsuche gefunden

Kannst du dich noch an die ersten Handys erinnern? Damals sahen sie aus wie übergroße Walkie-Talkies und wurden oft belächelt. Heutzutage lacht niemand mehr – denn Handys und Smartphones haben ihren Siegeszug um die Welt längst angetreten. Ähnliches könnte auch mit der Sprachsuche passieren. Denn obwohl noch längst nicht jeder regelmäßig Sprachassistenten befragt, sind sie sehr praktisch: Anfragen müssen nicht mehr mühsam mit der Hand getippt, sondern können einfach laut ausgesprochen werden. Allerdings verändert Voice Search auch die Erfolgskriterien, die bisher für eine gute Suchmaschinenplatzierung sorgten. Wir verraten, worauf du achten musst.

Ist Voice Search überhaupt wichtig?

Die Meinungen zur Sprachsuche gehen auseinander: Manche Experten halten sie für völlig überschätzt; andere wiederum glauben, dass sie sich irgendwann gegen die Suche per Tastatur durchsetzen wird. Klar ist: Assistenten wie Alexa oder Google Assistant sind den meisten Menschen mittlerweile ein Begriff und die Zahl ihrer Nutzer steigt. Das Unternehmen Uberall hat herausgefunden, dass es 2018 allein in US-amerikanischen Hausalten rund 118 Millionen solcher Geräte gab. In Deutschland besaßen im selben Jahr etwa 57 Millionen Menschen ein Smartphone – und mit Cortana, Bixby oder Siri sind darauf ebenfalls Sprachassistenten verfügbar.

Wenn du möchtest, dass dich deine (zukünftigen) Kunden auch mithilfe ihrer Stimme finden, solltest du dich zuerst mit den Eigenschaften der Sprachsuche vertraut machen.

Im Gegensatz zur Suche via Tastatur ist die Sprachsuche

  • länger. Nutzer sprechen in ganzen Sätzen und nicht in Stichwörtern.
  • natürlicher. Nutzer sprechen mit Sprachassistenten wie mit echten Menschen.
  • oft mit lokalem Bezug. Nutzer fragen zum Beispiel nach Wegbeschreibungen oder Öffnungszeiten von Unternehmen in ihrer Nähe.  

Welche Anforderungen stellt Voice Search an Domains?

Die Domain ist der Name deiner Website. Für ihn hast du dir bisher wahrscheinlich gemerkt, dass er gut verständlich, leicht zu merken und – vor allem – kurz sein muss. Für Voice Search verändern sich einige dieser Kriterien aber:

1) Die Länge der Domain ist nicht wichtig

Wer schon einmal eine lange Internetadresse eintippen musste, kennt es: Es schleichen sich leicht Tippfehler ein und besonders auf Mobilgeräten ist die Eingabe eine Qual. Für Voice Search braucht es allerdings keine geschickten Finger – und deswegen spielt die Länge einer Domain hier auch keine Rolle. Eine Adresse wie www.wasmussichbeivoicesearchbeachten.de wird dadurch auf einmal zur eingängigen Domain, obwohl sie ziemlich lang und schwer zu lesen ist. Ihr Vorteil ist, dass sie ganz natürlich ausgesprochen werden kann.

2) Die Domain sollte den Standort enthalten

Diese Situation kennst du bestimmt. Du bist in einer fremden Stadt unterwegs und bekommst Hunger. Kurzerhand zückst du dein Handy – „Hey Siri, wo ist der nächste Italiener?“ – und Siri spuckt passende Ergebnisse aus. Viele Nutzer fragen ihre Sprachassistenten nach Informationen zu ihrer Umgebung. Wenn dein Unternehmen lokal tätig ist, ist es deshalb sinnvoll, wenn gleich der Name deiner Website den Standort verrät. Möglich ist das zum einen mit Adressen wie www.italienisch-essen-berlin.de, es geht aber auch kürzer: www.italienisch-essen.berlin. Domain-Endungen wie .berlin verraten den Standort auf den ersten Blick und fügen sich in die Adresse ein, ohne sie unnötig zu verlängern. Außer .berlin gibt es bisher .hamburg, .koeln, .bayern, .nrw, . ruhr und .saarland.

3) Die Domain sollte natürlich klingen

Nutzer sprechen mit ihren Sprachassistenten wie mit echten Menschen. Das heißt, sie werfen ihnen keine einzelnen Stichwörter entgegen, sondern sprechen in ganzen Sätzen. Statt „Wetter Hamburg“ sagen sie also „Wie wird das Wetter in Hamburg?“ Damit eignen sich auch Domains für die Sprachsuche, die die natürliche Sprache nachahmen – zum Beispiel www.wiewirddaswetterin.hamburg. Mit ein bisschen Kreativität ist es auch möglich, kurze Adressen zu finden, die bereits einen ganzen Satz bilden – etwa www.zeigmir.berlin. Denn am besten ist es, wenn die Domain sowohl für die gesprochene als auch die getippte Suche funktioniert.

Welche Anforderungen stellt Voice Search an Websites?

Es gibt einige Möglichkeiten, wie du die Inhalte deiner Website fit für die Sprachsuche machen kannst. Beachte vor allem die drei folgenden:  

1) Für Featured Snippets optimieren

Featured Snippets sind hervorgehobene Suchmaschinenergebnisse. Gibst du zum Beispiel „Was ist Voice Search“ in die Suchleiste ein, erscheint anschließend eine Antwortbox, die deine Frage direkt beantwortet. Stellst du dieselbe Frage einem Sprachassistenten, ist es eben der Text aus der Antwortbox, den du vorgelesen bekommst – und genau deswegen ist dieser Platz auch sehr begehrt. Wenn du deine Chancen erhöhen möchtest, in die Antwortbox zu kommen, solltest du hochwertige Inhalte in kurzen und verständlichen Sätzen bereitstellen. Deine Inhalte sollten auf den Punkt formuliert und logisch aufgebaut sein. Du solltest es der Suchmaschine leicht machen, Informationen ausfindig zu machen und zu übernehmen – Zwischenüberschriften, Absätze, Stichpunkte und Listen helfen dabei. 

2) Konkrete Fragen beantworten

Deine Chancen, per Voice Search gefunden zu werden, erhöhst du außerdem, indem du in deinen Texten klare Antworten auf die Fragen der Internetnutzer gibst. Wenn du deine Website mit Inhalten füllst, solltest du also genau überlegen, welche Fragen Zielgruppen in Bezug auf dein Thema haben. Die entsprechenden Fragen kannst du zum Beispiel in deinen Zwischenüberschriften formulieren – und anschließend im Absatz darunter in klaren und präzisen Worten beantworten. Was sich außerdem anbietet, ist eine FAQ-Seite. Hier haben Internetnutzer nicht nur eine gute Anlaufstelle für ihre Fragen; auch die Suchmaschine merkt, dass deine Website für bestimmte Voice-Search-Anfragen relevant ist. 

3) Mobile Inhalte und schnelle Ladezeiten

Ist deine Website mobil optimiert? Falls nicht, solltest du das nachholen. Nutzer befragen ihre Sprachassistenten gerne von unterwegs, deswegen ist es wichtig, dass deine Website auch auf mobilen Endgeräten gut funktioniert. Außerdem solltest du dafür sorgen, dass die Ladezeit möglichst kurz ist.

Für die Suchmaschine ist eine langsame Website nicht interessant, da sie davon ausgeht, dass ein Nutzer wenig Lust hat, lange auf Ergebnisse zu warten – besonders, wenn er gerade unterwegs ist. Mit einer kurzen Ladezeit hilfst du den Nutzern, schnell an die gesuchten Informationen zu gelangen.

Vorbereitet sein lohnt sich

Bislang ist die Sprachsuche vor allem eine Ergänzung zur getippten Suche. Allerdings geht der Trend bei Suchmaschinen schon länger wieder weg von der Optimierung für Maschinen und hin zur Optimierung für Menschen – und da passt das an der natürlichen Sprache orientierte Voice Search natürlich gut rein. Es lohnt sich also, wenn du vorbereitet bist.

Bildnachweis:

Titelbild – Pexels, Jens Mahnke

Infografik von dotBERLIN

Handy von Pexels, freestocks

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1 Kommentar

  1. Ralph Schwarzamsel 5. Oktober 2020 um 22:37

    Ich nutze manchmal “Ok Google” um mein Handy zu finden 😉

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