Kampf der Online Supermärkte

Wer sich Zeit sparen möchte geht heute nicht mehr in den Supermarkt sondern macht Online Shopping Online Supermärkte sind in aller Munde. Einkaufen mal anders? Heute geht das online! (Bild: ElasticComputeFarm)

Online Supermärkte sind eine super Sache und Amazon Fresh hat vor zweieinhalb Wochen in Berlin und Potsdam seine Angebote eröffnet. Das Liefergebiet wird Stück für Stück erweitert. Doch auch die Konkurrenz schläft nicht und Kaufland, Rewe, Real und Edeka legen sich ordentlich ins Zeug.

 

Amazon Fresh ist nun auch in Deutschland vertreten, was die Frage aufwirft, wie geht die Konkurrenz mit dieser realen „Bedrohung“ um. Zunächst lässt sich feststellen, der Informationsfluss von Amazon könnte besser sein. Viele Bewohner Berlins bekommen gar nicht mit, dass sie nun auf das neue Angebot zurückgreifen können. Amazon verlässt sich darauf, wie meistens, dass sowieso über sie geredet und geschrieben wird. Bei mir haben sie da ja sogar Recht.

 

Andere waren schon vorher da

 

Doch in Berlin gibt es bereits einige Lieferdienste, die schon seit längerer Zeit per Bestellung online Lebensmittel etc verkaufen. Klein aber fein ist beispielsweise der Getnow-Lieferservice, der bisher in Berlin und München verfügbar ist. Das Geschäftskonzept ist denkbar einfach. Getnow kauft in der Metro ein und liefert mit DHL. Die schnellste Lieferung dauert 90 Minuten und kostet 4,99 Euro, ab 60 Euro ist der Versand kostenlos.

 

Was über Erfolg und Misserfolg entscheidet

 

Das Konzept der „herkömmlichen“ Online Supermärkte ist relativ homogen. Sie bewerben ihr Unternehmen mit Gutscheinen und Rabatten und versuchen die heiß umkämpfte Kundschaft für sich zu gewinnen. Manche gewinnen, andere verlieren. So zum Beispiel Shopwings, ein Startup von Rocket Internet. Was allerdings größtes Interesse bei mir weckt ist, wie verhalten sich die „Großen“ um den Markt zu dominieren und nicht zu verlieren?

 

Beispiel Kaufland: „Bestellung bis 24 Stunden vor Auslieferung noch verändern“

 

Im Oktober 2016 startete Kaufland seinen Bringdienst und sieht sich nun erstmals mit Konkurrenz konfrontiert. Um sich zu differenzieren schraubt man an den Funktionalitäten des Shops und startet folgende Kampagne:

„Passiert es Ihnen manchmal, dass Sie bei Ihrer Bestellung etwas vergessen haben? Das ist ab sofort kein Problem mehr! Sie können Ihre Bestellung bis 24 Stunden vor Auslieferung noch verändern. So haben Sie noch mehr Flexibilität beim Einkaufen.“

Leider allerdings eine Funktionalität, die für Amazon Fresh und weitere Wettbewerber von Anfang an selbstverständlich war.

Auch die Werbung, die zu Beginn wirklich großartig war, lässt nach. Damals ließ man Sprayer ganze Häuserwände mit ihrer Botschaft bemalen.

 

Beispiel Real: Selber abholen ist die Devise

 

Hat da jemand aufgegeben? Kurz bevor Amazon Fresh auf den Markt kam hat Real seinen Lieferservice eingestellt, die bisherigen Kunden aus dem Newsletter geworfen und die Metro Tochter teilt mit, dass man sich eben neu anmelden muss, wenn man weiterhin informiert werden möchte.

Was es allerdings noch weiterhin geben soll ist, dass man Lebensmittel online bestellt und dann in einem Real-Markt abholt. Anderes Konzept eben. Traurig irgendwie, dass man nicht weitermacht.

 

Beispiel Edeka: Freibier für alle!

 

Edeka übernimmt Kaisers Tengelmann und damit auch den Lieferdienst Bringmeister. Diese Übernahme ist etwas ganz Besonderes, denn jetzt hat Deutschlands größter Lebensmittelhändler einen stadtweit funktionierenden Lieferservice. Eine kleine Spielwiese für alles das, was vorher nicht realisiert wurde. Eigenmarken wurden integriert und unter dem Bringmeister Logo prangt jetzt in dicken Buchstaben: „Partner von Edeka“.

Inzwischen verschenkt man auch kleine und große Produkte an die Kunden. Aktuell sind es Grillzangen, in einer Woche soll das große Spektakel starten: „Freibier für alle!“

Kleine Bierfässer, immerhin 5L, verschenkt Bringmeister bei einem Wocheneinkauf, der 100€ übersteigt. Edeka muss sich wohl ganzschön anstrengen um wahrgenommen zu werden. Das tun sie unter anderem auch mit dem Werbeslogan: „Wir besorgen’s ganz Berlin“, was übers Radio verbreitet wird. Damit zielt Edeka vermutlich bewusst auf den Lieferdienst von Amazon Fresh ab, der nur bestimmte Postleitzahlengebiete versorgt. Ist aber nicht unbedingt die schlauste Masche, wenn man auch Familien erreichen will. Lustig oder zu derb? Muss jeder selbst entscheiden. Also ich finds lustig, aber eventuell verschrecken sie damit einen Großteil der Kunden.

Was allerdings richtig interessant ist sind die Lieferfahrzeuge, die durch die ganze Stadt rollen und bunt beklebt sind. Amazon nutzt hier DHL und ist quasi unsichtbar. Dabei sind bunte Fahrzeuge und ihre Präsenz wohl die allerbeste Werbung.

 

Beispiel Rewe: Lieferkostenerstattung um nicht vergessen zu werden

 

Wie sich Rewe verkauft? Mit oberflächlichen Phrasen? So schreiben sie: „Als Kunde sind Sie wie ein guter Freund für uns: Wir halten Ihnen den Rücken frei. Zum Beispiel durch die Lieferung in jedes Stockwerk zum gewünschten Termin“.

Hat man schon länger nicht bestellt kommt eine eMail in der es heißt: „Lassen Sie sich wieder vom REWE Lieferservice unterstützen und bestellen Sie am besten gleich jetzt: Damit sichern Sie sich eine kostenlose Lieferung.“

Die Lieferkosten sind echt immer so eine Sache. Da ziehen die kleinen „Liefergeschenke“ und erhalten die „Freundschaft“. Die Kundschaft wird hart umworben. Amazon Fresh liefert beispielsweise einen ganzen Monat kostenlos für Prime-Mitglieder.

 

Wer mehr über Online Supermärkte lesen will, findet interessante Artikel auf

http://www.supermarktblog.com/2015/06/16/lager-oder-laden-wo-kommen-eigentlich-die-kleinen-online-lebensmittel-her/

und mir hat das kleine Video das Galileo zum Thema gemacht hat, gefallen:

https://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/201560-online-supermarkt-xxl-clip

 

Vielleicht mache ich auch mal so einen kleinen Online Supermarkt auf, wäre schon ein kleiner Traum von mir. Man darf gespannt sein 😉

Bis dahin studiere ich jetzt erst mal ordentlich Wirtschaftsinformatik und entwerfe große Pläne.

Viele Artikel zum Thema werden folgen, bis dahin alles Gute wünscht dir,

 

Dein Luis 🙂

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1 Kommentar

  1. Was denkst du über die Strategien der Supermärkte?

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