Tarifkonflikt bei Amazon Streik
Ach ja, wie eben auch die letzen Jahre kommt es bei Amazon dieses Jahr kurz vor Weihnachten wieder zum Streik an verschiedenen Standorten in Deutschland und vermutlich ist es nächstes Jahr genau so.
Bessere Bezahlung und verlässliche Arbeitsbedingungen
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kritisiert die Amazon Logistikzentren des Online Kaufhauses: „Eine bessere Bezahlung und verlässliche Arbeitsbedingungen durch Tarifvertrag sind das mindeste was der weltweit größte Online Versandhändler dafür seinen Beschäftigten schuldig ist“. So die Gewerkschaftssekretärin für Bad Hersfeld Mechthild Middeke.
Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen von Einzel- und Versandhandel. Aber Amazon verfolgt die Logistik Branche als Maßstab. Es ist nachvollziehbar, denn in dieser wird weniger bezahlt.
Fortschritte schleppend
Amazon zufolge beteiligen sich nur wenige Beschäftigte aktiv an dem Ausstand. In Folge dessen hat Verdi trotz regelmäßiger Streiks keinen Tarif für die 13 000 Beschäftigten erreicht.
Im Ganzen ziehen sich die Tarifverhandlungen bei Amazon schon lange. 2009 begann man bei Verdi damit Mitglieder im Warenverteilzentrum im hessischen Bad Hersfeld zu werben. 4 Jahre später gab es den ersten Arbeitskampf. Man mobilisierte an 6 Amazon Standorten.
Entscheidendes Faktum ist jedoch, dass diese Streiks die Auslieferung nicht wirklich stoppen können. Sie können sie höchstens verzögern. Im Endeffekt werden sie einfach die Kosten in der Weihnachtszeit in die Höhe treiben. Doch bislang hat das den amerikanischen Versandkonzern der Gewerkschaften und Tarifverträge ablehnt noch nicht beeindruckt.
Änderung der Strategie
Bis heute hat Amazon jedes Mal zur Weihnachtszeit mit Aushilfskräften die Personalmängel der Streiks intelligent umschifft. November und Dezember sind sowieso die Monate in denen extra Personal notwendig ist und meist war absehbar, wann Verdi zum Ausstand aufrufen wird.
Aber das soll sich jetzt ändern. Man hat sich ein flexibles Konzept überlegt. Eine neue Streiktaktik bei der per Nadelstichverfahren der Giganten auflaufen soll.
In fast allen der 9 deutschen Amazon Standorte hat Verdi Streikleitungen. Diese sollen kurzfristig und spontan agiren und entscheiden, ob ein Streik Sinn macht. Wenn wenig zu tun ist oder wenn sich viele Aushilfskräfte im Logistikzentrum befinden, macht ein Streik zum Beispiel keinen Sinn.
Die Auseinandersetzungen kosten Millionen
Mehrere Millionen Euro hat Verdi in dieses große Prestigeprojekt gesteckt. Die Kosten kommen auf für Mitgliederwerbung und deren Betreuung.
Doch Verdi Chef Frank Bsirske sagt er will um jeden Preis verhindern, dass der US-Konzern zum Trendsetter wird. Der Tarif im deutschen Handel darf nicht aussterben.
Nach eigenen Angaben hat Verdi in den einzelnen Amazon Zentren etwa 30 Prozent der Belegschaft organisiert. Das reicht um Ärger zu machen, bislang aber nicht für mehr.
Der Stundenlohn liegt bei 10,30€
Amazon lehnt eine kollektive Regelung der Arbeits- und Entlohnungsbedingungen ab.
Der Stundenlohn beträgt mindestens 10,30€. Dazu gibt es „monatliche Bonuszahlungen, Mitarbeiteraktien, einen Mitarbeiterrabatt sowie eine kostenlose Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung“. Das Weihnachtsgeld beträgt 400€.
„Permanente Kontrollen, Arbeitshetze und körperlich belastende Tätigkeiten führen zu einer Extrembelastung für die Beschäftigten, das zeigt sich noch einmal besonders im Weihnachtsgeschäft“
Verdi fordert, dass in einem Gesundheitstarifvertrag Arbeitsbedingungen und dabei vor allem Erholungszeiten geregelt werden sollen.
Denn nach Angaben von Verdi ist es nicht ungewöhnlich, dass ein Fünftel der Belegschaft krank ist. Das liegt unter anderem an der starken körperlichen Auslastung der Versandmitarbeiter, die sogenannten Picker. Diese laufen bis zu 20 Kilometer am Tag.
Stressig für die Psyche sei die „permanente Kontrolle und Arbeitshetze“ heißt es bei Verdi. Deshalb wollen sie die Arbeitsbelastung per Tarif reduzieren. Dafür gibt es auch in den Tagen und Wochen nach Weihnachten einen Amazon Streik.
Der Vorstand der Gewerkschaft hat bereits Streiktage genehmigt. Diese können dann von den Verdi-Streikführern in Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Graben oder Koblenz durchgeführt werden. Damit es vielleicht irgendwann Tarifverhandlungen gibt.
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Naja hoffen wir mal, dass es in einer modernen, technikaufgeschlossenen Welt immer die Möglichkeit geben wird, auch Arbeitsplätze zu finden, die einen glücklich machen.. Ich wünsche dir, meinem Leser, jedenfalls das Beste,
dein Luis
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